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Kochen ist Kultur

Was wäre ein Leben ohne Freunde oder zumindest freundschaftliche Verbindungen zu anderen Menschen? Freundschaft kann niemals eine Einbahnstraße sein; es sind mindestens zwei Personen oder Institutionen gefordert, etwas füreinander zu tun – und zwar immer wieder und langfristig.
Dabei geht es vor allem um immaterielle Werte, denn diese bringen bei einem Freundschaftsdienst die ganz spezifische persönliche Bemühung zum Ausdruck. Es gibt eine Anzahl kleinerer oder größerer möglicher Freundschaftsdienste oder Freundschaftsbegegnungen.
Vertrauliche Gesprächsbereitschaft in schwierigen Lebenssituationen und Nachbarschaftshilfe gehören ebenso dazu wie das loyale öffentliche Einsetzen für einen Freund in einer für ihn/sie heiklen Angelegenheit.
Man kann aber auch einfach Freunde einladen, um für sie zu kochen – und damit zur Kultur eines gemeinsamen Lebens beitragen. „Cooking for Friends“ hat in zwei Jahren bei unterschiedlichsten Anlässen, an ungewöhnlichen Orten dieser Welt stattgefunden; so auch in Bregenz, im Sommer 2002, anlässlich der jährlichen Festspiele.
Kulturveranstaltungen sind in gewisser Hinsicht immer auch Zusammenkünfte von Freunden einer bestimmten Kunstrichtung oder eines Ortes, zum Beispiel eines Musiktheaters unter freiem Himmel an den Gestaden des Bodensees.
Theater war ja in seinen historischen Anfängen primär eine kultische Zusammenkunft Gleichgesinnter mit spirituellem Hintergrund. Das gemeinsame Mahl wiederum brachte tiefe familiäre oder freundschaftliche Verbundenheit zum Ausdruck. Daher lag die Idee nahe, das spektakuläre Pariser Straßencafé der „La Bohème“, das in den Jahren 2001 und 2002 als Großskulptur und Bühne in den Bodensee gebaut wurde, als Ziel für ein Freundschaftstreffen auszuwählen, um dort ein „Cooking for Friends“ zu veranstalten. Am 19. Juli kochten und bewirteten Suzanne von Borsody, Alexandra Kamp, Michael Mendl und Axel Milberg 80 Freunde, Verwandte und Gäste. Begleitet – wie könnte es bei einem Zusammentreffen bekannter Film- und Bühnenkünstler anders sein – wurden sie von mehreren Fernseh- und Printjournalisten. Der besondere Ort und die freundschaftliche Gruppierung außergewöhnlicher Menschen schufen eine Symbiose von Kunst, Kultur und Unterhaltung, sodass man durchaus von einer „Kulturveranstaltung“ sprechen kann.

Günter Rhomberg
Präsident der Bregenzer Festspiele